Sonntag, 26. September 2010

Essen; 26.9.2010

Heute morgen - auf dem Weg zur Dusche - den Hund an der Seite und erste zarte Überlegungen, was wir denn heute abend essen könnten. Sonntags gibt es in D nur selten etwas zu kaufen (anders als in Schweden) und wir haben noch nicht nachgesehen, ob wir noch Trockenlinsen haben...

Nun gut, Cookie springt aus dem Wohnwagen in Richtung eines Cockerspaniels, der sich in einiger Entfernung nebst Herrchen rumtreibt, offensichtlich verstehen sich die beiden Hunde, tollen umher, Stefan spricht etwas mit dem Herrchen (aus Cottbus) und geht duschen, kommt nach kurzer Zeit wieder und sieht Stefanie mit einer transparenten Tüte in der Hand in Richtung WW laufen

"Schau `mal" sagt sie, das ist von dem Cockerspaniel-Herrchen. "Er hat heute nacht um 3.00 Uhr einen 90-cm-Karpfen aus dem Wasser gezogen, ausgenommen und zum Kochen vorbereitet. Und weil das für ihn zu viel ist, hat er uns diese 2-Kilo-Stück geschenkt."

;-))

Frischer Fisch - was für eine gute Idee...

Samstag, 25. September 2010

Licht ausgegangen

Nun ja, es kam so, wie erwartet: Kaum ist es Pflicht, mit Abblendlicht zu fahren (Schweden), gibt auch schon eine wichtige Birne an der Autofront ihren Geist auf.

Die schwedischen Ordnungshüter haben das ignoriert (wo viel brennt, geht viel kaputt), aber wir waren noch keine zwei Meter wieder auf deutschem Boden, als uns schon der erste freundliche Polizist zur Seite bat und auf die nächste Werkstatt in 17 km Entfernung hinwies.

Für einen Birnenwechsel? Ha, das haben wir doch früher selbst gemacht. Einen ganzen Käfermotor eigenhändig ausgetauscht. Wäre doch gelacht...

Jaaaaa, aber früher ist nicht heute – und die heutigen Wunderfahrzeuge haben nichts mehr mit Boxermotoren gemein.

Ein Glühbirnenwechsel war früher eine Beleidigung für jeden Mechaniker, heute ist es die ultimative Herausforderung für jeden Mechatroniker! Grundsätzlich dürfen das nur Auszubildende im 1. Lehrjahr ran. Nicht, weil sie es lernen sollen, sondern, weil sie gerade noch die dünnen Ärmchen haben, die man braucht, um sich durch den Motorraum an die Lampen zu tasten, den Verschluss zu erfühlen und das Birnchen rauszudrehen.

O.K. – die Birnen hatte ich und nach dem ersten ca. 1 Stunde währenden Versuch, selber zu wechseln, rufe ich beim nächsten Renault-Werkstattservice an: Klar doch, aber nur mit Termin und in den nächsten zwei Tagen sowieso nicht.. Außerdem ist die Werkstatt doch arg weit entfernt... Hmmm...

Da meint Stefanie: „Fahr doch zu PitStop, die haben doch letztes Jahr in Köln (Luxemburger Str.) auch zügig, schnell und günstig eine Birne gewechselt.“

Gesagt getan, Samstag Mittag den nächsten PitStop in Neustrelitz angefahren, Problem geschildert, Wagen in die Werkstatt gefahren, Birnchen gewechselt, frei nach dem Motto: Rein, rauf, runter, raus....und - was wollte der gute Mann für diesen Service haben? Niente, nichts, nullo – Service eben.

Ergo: PitStop ist eine gute Adresse! Danke dafür!

Renault wollte fürs Tauschen der Birne übrigens 80 € ohne Material und Mehrwertsteuer...

Unterhosen

Leider habe ich - bis auf zwei- alle meine Baumwollunterhosen weggeschmissen.

Zwei mögen für den Jakobsweg reichen, nicht aber für eine längere Reise über mehrere Monate oder Jahre. Das Wegwerfen – etwas unbedacht, aber Fehler wollen eben gemacht sein.

Also hieß es kürzlich: Neben Grundnahrungsmitteln zwei neue Unterhosen kaufen, gebrauchte wollte ich dann doch nicht ;-))

Im Discounter geht Stefanie wie gewohnt neben mir und so bleibe ich irgendwann stehen, schau mir das Unterhosenangebot an (2 für 2,99 €) und suche. Dabei frage ich Stefanie leise, ohne mich ihr zuzuwenden (wie das bei Ehepaaren nun mal so ist): „Hmm, meinst Du, dass diese Größe richtig ist?“

Von nebenan kommt zunächst keine Antwort, dann eine abwägende, prüfende und leicht unsichere. Gepaart mit einer leichten Farbänderung. Nur zögerlich sagt eine weibliche Stimme neben mir:“ Das weiß ich nicht“.

Nein- das war nicht Stefanie, sondern eine völlig fremde Frau... , ungefähr so alt und groß wie Stefanie, dazu auch noch mit einer ähnlichen Jacke. Peinlich, peinlich - wenn es nicht so lustig wäre.

Spontan muss ich an Neill Armstrong denken, schaue ebenfalls errötend an mir herunter bis in Unterhosenhöhe und denke: „Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt... “ muss lauthals lachen...und die Frau auch - die Situation war gerettet.

Erkenntnis des Tages: Besser, mann muss wegen Konfektionsgrössen niemanden fragen...

Freitag, 10. September 2010

Wanderschuhe

Ich freue mich riesig!

Geschrieben hatte ich ja schon, dass meine geliebten Wanderschuhe kaputt gegangen sind und ich neue bräuchte.

Heute hat sich die Firma Meindl bereit erklärt, "Plan-Be" zu Sonderkonditionen mit einem Paar Wanderschuhen Borneo zu unterstützen.

Super! Dann können wir wieder alles in Angriff nehmen!

Vielen Dank, Frau Staudinger!

Bezahlen werde ich die Schuhe mit den bisher eingegangenen kleinen Unterstützungsbeiträgen. Auch dafür möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich "Danke" sagen.

Stefan

Rolf's Hytta - Übernachtung

Als wir letzte Woche abends durchnässt, verfroren und kaputt ins Aspekärr ankamen, einemn klietzekleinen Ort ca. 10 km entfernt von Ljungskile, hätten wir bis zu unserem Etappenziel noch 4 km laufen müssen, waren aber ehrlich gesagt fix und fertig.

Am Wegesrand stand plötzlich eine kleine Hütte, die eigentlich etwas nach Wanderunterkunft aussah (zumal ein Schlüssel steckte), dazu aber wiederum zu persönlich eingerichtet war. Außerdem war gehaizt, was sich schön anfühlte, aber irgendwie nicht zum "Jedermannsrecht" passte.

Weil wir eigentlich nicht mehr so recht weiter konnten, entschloss ich mich, ohne grossartige Schwedischkenntnisse, zu versuchen, im Dörfchen den Eigentümer ausfindig zu machen und ihn zu fragen, ob wir dort eine Nacht bleiben dürften.

Mein erster Wegführte mich zu einem nahe gelegenen Blockhaus, von dem laute Geräusche zu vernehmen waren, vor welchem ca. 5 "Hertz"-LKW aus Deutschland standen. Es stellte sich heraus, dass Schweden nicht in der Nähe waren und es sich um ein Filmteam aus Köln handelte, die Aufnahmen für ein "movie" machten.

Na fein: Dazu laufen wir mitten in Schweden einen Treckkingweg - um ein Filmteam aus Köln zu treffen, das die Ruhe stört....

In entgegengesetzter Richtung weiter forschend erfuhr ich, in welchem Haus der Eigentümer der kleinen Hütte lebte - dor war alerdings niemand zu Hause. Nach Auskunft einer älteren Frau aus dem orf würde der Eigentümer aber bald kommen, in einem großen "Bil". Aha, ein Lieferwagen.

Und er - Rolf, wie er sich vorstellte, kam wirklich bald - und ohne mit der Wimper zu zucken erlaubte er uns, kostenfrei in seinem privaten "Cottage" zu übernachten, stelle die Heizung höher, erläuterte, wo Toiletten und WC seien und wünschte uns eine gute Nacht.

Wir haben traumhaft geschlafen: Warm , satt und ohne die im Kühlschank lagenden Alkoholvorräte anzutasten ,-)))

Tackar!, Danke, Rolf, für diese Unterkunft (Schlafplatz Nr. 6 => http://www.plan-be.de/html/moments.html) !!

Samstag, 4. September 2010

task

Erste schwierige Aufgabe scheint es für uns zu sein, die

- Ungeduld zu zähmen und sich
- auf das, was ist, so ein zu lassen, wie es eben ist.

Ungeduld birgt Erwartungen in sich und ist gierig, zumindest aber auf ein Ziel ausgerichtet.

Bei den ungewissen Umständen hier kann Ungeduld nur negative Folgen haben, physisch und psychisch. Getreu unserem eigenen Motto wäre es entspannender, demütig die Gegebenheiten hinzunehmen, nichts zu erwarten und sich über eintretende Kleinigkeiten zu freuen.

Wir lernen !!!