Mittwoch, 12. Januar 2011

OP - wie es kam....

Ihr Lieben,


nachdem sich die Lage derzeit ein wenig beruhigt hat und es Tag für Tag ein wenig besser geht, wollte ich aber doch einmal darstellen, wir knapp alles war und wie dankbar ich bin, dass ich noch lebe:

Ende November 2010 stellte sich bei mir eine Bronchitis/ Erkältung ein. Eben starker Husten. Nun ja, es wird Winter....Wir sind dann zu einer Apotheke gefahren und haben ein Bronchitismittel gekauft, Mukosolvan.


Zwei Tage nach dessen erstmaliger Einnahme schwollen meine Beine kräftig an, ich wurde extrem kurzatmig, bekam nachts keine Luft, konnte nicht mehr schlafen, keine zwanzig Schritte laufen, ohne sehen zu bleiben und war total kraftlos. Zuerst dachte ich an eine allergische Reaktion –und setzte das Mittel kurzerhand ab.


Am 03.12. wollten wir dennoch eine Deutsch sprechende Ärztin in den nächsten Stadt aufsuchen, was daran scheiterte, dass die Praxis an diesem Tag und außer der Reihe geschlossen hatte.

Weil sich der Zustand nicht besserte, habe ich mich entschlossen, mich am 05.Dezember morgens (Sonntag) in der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses zu melden. Dort wurden am Vormittag „ernsthafte Probleme mit dem Herzen“ diagnostiziert und die Ärzte ordneten an, dass ich dort bleiben musste. Und ich blieb dort bis zum 14.12.2008.


Allerdings fehlten in diesem Krankenhaus die technischen Mittel, weitergehende Untersuchungen vorzunehmen.

Zwei kardiologischen Untersuchungen (Herzkatheter, Ultraschall) am 08.12.2010 und 14.12. im nächstliegenden Univeritätskrankenhaus auf Veranlassung der kardiologischen Abteilung des kommunalen Krankenhauses) hatten das Ergebnis; Herzkranzgefäße in Ordnung, jedoch eine auf ca. 20 % beschränkte Herzleistung, akute Lebensgefahr und der Hinweise, es müsse umgehenst und noch vor Weihnachten 2010 operiert werden. Ansonsten Lebenserwartung maximal ½ Jahr, eher weniger. Peng !

Am 14.12 wurde ich aus dem örtlichen Krankenhaus entlassen, wobei mir dringend nahe gelegt wurde, mich unverzüglich selbst um eine Operation in der Landeshauptstadt zu bemühen, da bekannt sei, dass für Operationen, selbst Notoperationen, lediglich Wartelisten geführt wurden, die keine sofortige Operationen zuließen und sich allenfalls durch Beziehungen umgehen ließen. Ach: Einen wohl meinenen Tipp gab es noch: "Setzen sie sich mit der deutschen Botschaft in Verbindung." Und Tschüss...

Dann ging es Schlag auf Schlag:



- Am 17.12.2010 erreichte Stefanie jemanden bei der Deutschen Botschaft.

Die wiederum verwiesen auf den ADAC. Dort wurde ihr eine Deutsch sprechende Ärztin benannt, die wiederum – nach sofortigem Anruf- einen Kontakt zum Deutsch sprechenden Kardiologen in einem Krankenhaus in der Hauptstadt vermittelte, mit dem sie einen Termin noch am gleichen Tag vereinbarte,


- Um 18.00 Uhr waren wir dann dort. Wegen der vorliegenden Befunden sollte ich direkt im Haus bleiben (und blieb auch), um nach einer Untersuchung am nächsten Morgen am Montag, den 20.12.2010 operiert zu werden,


- Nach der Untersuchung am 18.12. 2010 morgens war der Kardiologe entsetzt und meinte, ohne OP würde ich den Montag nicht mehr erleben, die bestehende Lebensgefahr mache eine sofortige OP und Einsatz einer künstlichen Herzklappe erforderlich. Das Herz leiste lediglich noch 20 %, was nicht nur lebensgefährlich sei, sondern auch an der unteren Grenze der Operierbarkeit liege,



- Die Operation wurde sofort vorverlegt und erfolgte am 18.12.2010, ca. zwischen 14.00 Uhr und 18.00 Uhr. (Erst im Nachhinein bin ich drauf gekommen, dass mein "Überlebenszeitpunkt (Ende der OP am 18. Dezember, ca.18.00 Uhr) so ziemlich genau der Todeszeitpunkt meines Vaters 1983 (18.03 Uhr) war. Zufall??



Jedenfalls hatten Stefanie und ich eine SCHEISSANGST!!



So kann das neue Jahr ja nur besser werden... ;-))



Allen, die in Gedanken bei mir waren, danke ich von ( jetzt wieder) ganzem Herzen dafür !


So knapp kann es mit dem Leben/ Überleben sein ... man sollte wirklich öfter daran denken.

Stefan