Samstag, 11. Februar 2012

Früchte aus Nachbars Garten...

Früchte aus Nachbars Garten

Irgend muss ich an dieser Stelle einmal anmerken:

Es ist irgendwie eine sehr ungewöhnliche Startphase in ein neues Jahr, vor Allem, weil mir auffällt, wie gut den Menschen doch die Früchte aus Nachbars Garten tun. Natürlich gibt es „täglich Alltägliches und Schmerzliches“ wie zum Beispiel:

  • Einer der lieben Menschen, die wir auf unserem Weg kennen lernen durften, ist todtraurig, weil kurz nach Jahresbeginn der Bruder qualvoll starb (und wir wissen nicht so recht, was wir machen sollen),
  • unser Kater Janosch wurde in Deutschland eingeschläfert
und nicht ganz gewöhnliches, wie zum Beispiel
    • hier in Zentralportugal herrschen (ebenso wie in Deutschland) arktische Verhältnisse mit Temperaturen um minus 8 Grad Celsius) – auf so etwas sind auch die portugiesischen Häuser von der Bauweise nicht eingerichtet, es ist also „schweinekalt“, selbst mit angefachtem Holzfeuer,
    • scheint bisher unablässig tagsüber die Sonne, a b e r : dementsprechend hat es bisher auch noch nicht geregnet – denn normalerweise fällt der Regen für das gesamte Jahr bis März und Dauerregenperioden zwischen November und März sind keine Seltenheit. Dies bedeutet für den Sommer Wasserknappheit und ungeheuer große Waldbrandgefahr.

    Andererseits stellt sich unser „Aufenthaltsort“ in Portugal als ein großer Garten dar, in dem sich freundliche Menschen aller Nationen aufhalten. Unter den Menschen, die wir kennen gelernt haben, sind beispielsweise solche aus unseren Nachbarländern Portugal (selbstverständlich), Deutschland (von denen einige auch portugiesisch sprechen), Holland, Belgien, Frankreich, Südafrika, Mexiko. Wieder einmal bemühe ich Mr. Spock: Faszinierend, einfach faszinierend...

    Und das Kennenlernen ist oft weniger kompliziert als gedacht: Gestern arbeiteten wir im Garten unseres derzeitigen hosts in Balsa, einen 100-Seelen-Ort irgendwo in Zentralportugal, als der die Rinden seiner Olivenbäume reinigende, ältere portugiesische Nachbar uns und unseren „Arbeitgeber“ Jacky sieht und spontan einlädt, mit ihm auf seinem Grundstück (das ist selten in Portugal, sehr, sehr selten !!) ein Glas Wein aus eigenem Anbau zu trinken. Jetzt gleich – natürlich !

    Bei dem damit verbundenen lustigen Gespräch stellte sich dann heraus, dass er - der Nachbar - durchaus Deutsch ´versteht; mit glänzenden Augen erzählte er, dass er 12 Jahre in Deutschland gearbeitet habe, in einer Landschaftsgärntnerei, „Breuer“ (oder so ähnlich) im Burscheid, also ganz, ganz, ganz in der Nähe meiner „Heimatstadt“ Leverkusen. Sein Einsatzgebiet lag während dieser 12 Jahre zwischen Burscheid, Wermelskirchen. Leverkusen und Wuppertal.

    Das war dann glatt noch ein zweites Glas Wein wert ;-))

    Ja, ja – so ist das mit Früchten aus Nachbars Garten....