Samstag, 30. Juni 2012

seelische Balance

Heute morgen habe ich von meiner Schwester einen schönen Text erhalten. Er stammt von Annette Kaiser aus „ Jenseits aller Pfade: und lautet

".......wenn ein Mensch sich befreien kann vom "müssen" und "sollen"  und eingeschwungen ist ist in sein einzigartiges Dasein, dann ist darin seelische Balance. Die Seele des Menschen jubelt, wenn er er selbst ist, wenn das So-Sein sich ergießt, wenn eine innrere Weite, der Herzenraum, der Geistkanal geöffnet ist, dann hat der seelische Aspekt des Menschen Raum zunleben, zu sein. Für die Seele muss alles gleichsam "in Ordnung" sein. In Ordnung sein heisst, der seelische Aspekt im Menschen kann dann frei schwingen, wenn alle Vergangenheitaufgeräumt ist und jede Zukunft möglich wird. Die Seele ist dann frei, wenn keine Schuldgefühle mehr da sind, keine Angst mehr vor dem Tod, wenn Vergebung stattgefunden hat gegenüber sich selbst und allen Menschen oder Wesen, wenn innerlich aufgeräumt wurde, so dass der Mensch in jedem Augenblick von dieser Welt gehen kann - als Mensch, nicht als göttliches Wesen, das geht nicht........."
.1. So ähnlich sehe ich das auch - bis auf einen einzigen Punkt (dazu gleich)

Das Einzige, was man erkennen und bekämpfen sollte ist, dass Viele und Vieles um einen herum Dir die Einzigartigkeitnehmen will, die "Ordnung" in Dir verhindern , Dir Schuldgefühle für die Vergangenheit einreden und Angst vor der Zukunft machen will. Und Gesellschaft und Kirche gehen noch weiter, Sie wollen Dir sogar Schuldgefühle für die Zukunft auferlegen: Gesellschaft, indem sie sagen, Du seist ihr etwas schuldig (Arbeitskraft, Steuern,Einsatz), die kath. Kirche zB., indem sie vermittelt, Du seist sogar "schuldig" geboren (Erbsünde) - nicht raus.und das dieser Schuld käme man sein ganzes Leben sowieso nicht raus. Und so gibt es viele Menschen und viele Institutionen, gegenüber meine eine angebliche Schuld begleichen soll.

Wie soll man da zu dem glückseligen Umstand "seelischer Balance" erreichen?
Was ist überhaupt "Schuld"? Was sind in diesem Sinne "Schulden"
Gibt es die überhaupt?

2. Im Gegensatz zu Frau Kaiser bin ich aber durchaus der Meinung, dass jeder Mensch Teil eines "göttliches" Wesen ist (wenn man das so bezeichnen mag), ein Teil des  "Ganzen", des Universums,. Ein Tropfen im Wasser der Ozeane. Als solch „göttliches Teile“ kommt er auf die Erde, als solches lebt er und als solches geht er auch wieder, um zum Ursprung zurück zu kehren.


Mittwoch, 27. Juni 2012

Zur Trennung.....

Ihr fragt ... und ich habe mich entschlossen, dazu etwas zu scheiben.

Also: Über die Umstände und Gegenbeneiten unseres letzten gemeinsamen Aufenthalt in Balsa, Portugal, findet ihr demnächst  - im Anschluss an den Post "Weggabelung" vom 02.04.2012 - einen Tagebuch/ Reisebericht auf meiner homepage. Er heißt "Balsa"  und beschreibt die Zeit vor der Trennung bis zu Stefanies und Jackys gemeinsamen, neuen Domizil in Zentralportugal..

http://www.plan-be.de/html/balsa.html

Es ist m e i n e   Analyse, m e i n e Wahrnehmung der Dinge und selbstverständlich aus m e i n e r Perspektive verfasst. Meine jeweiligen Eindrücke und Wahrnehmungen habe ich Stefanie auch schon in Balsa zu jedem Zeitpunkt mitgeteilt.


Dann muss ich nicht so viele persönliche Nachfragen beantworten (das schmerzt ja doch jedesmal ein wenig, immer noch). Selbstverständlich weiß ich, dass alles eine Vorgeschichte hat und "Nichts von Nichts" kommt und so weiter....und so fort.

Also: Verliebtsein und Liebe sind umwerfende Gefühle, das wisst ihr. Und Stefanies Mut und Konsequenz, einfach dem Ruf ihres Herzens zu folgen, sind wieder einmal mehr absolut bemerkenswert - offensichtlich ist sie gesegnet mit der Gabe, den "Kern" eines Menschen zu erkennen, und ausgestattet mit dem Willen und der Fähigkeit, diesen Kern und ihre Erkenntnis zu beschützen, gegen alle Widerstände, Unken und manchmal auch wider besseres Wissen.

Ich wünsche ihr - ganz ehrlich -  viel, viel Glück auf ihrem weiteren Weg!

Mein eigener "Plan-Be" - das Vertrauen aufs Lebens als solches und das, was kommt  - geht selbstverständlich weiter...

Sonntag, 17. Juni 2012

Lehrer und Lehrpläne über 30

Warum eigentlich verlieren Erwachsene mit zunehmendem Fettansatz den Willen und den Mut, etwas an der Welt zu verändern ? Es stimmt schon, je älter man wird, desto weniger Zeit und Lust bleibt, um da selbst einzugreifen. So spätestens ab 30 wird die Energie zurückgefahren, man wird träge.

Also wird es auf die Kinder verschoben. Die „nächste Generation“, die „folgenden Generationen „ sollen die machen, während man zunehmend in seine Sicherheiten, seine erarbeiteten Privilegien genießt, die „Ernte“ einfährt“. Trotzdem erkennt man, das viel zu ändern wäre.
Und was ist?

Wenn wir von den Kindern von heute reden, die späteren Erwachsenen, die rebellische und unverständliche Generation, denken wir zunächst daran, dass sie...
- uns in Ruhe lassen in unserem Leben und nicht aufmüpfig sein sollen,
- unsere Lethargie nicht stören,
- uns unsre Rente und unseren Lebensstandartsichern,
- lernen, was wir auch schon gelernt haben ( und unsere Väter...) und Traditionen fortsetzen,
- auch „da durch“ müssen, schließlich ist das Leben kein Zuckerschlecken,
- Probleme nach altbewährten Mustern lösen,
- sich unser „altbewährtes“ Wissen aneignen.

Dies bedeutet doch eigentlich, dass wir uns abgefunden haben mit den gegebenen und vorherrschenden Umständen. Resigniert haben wir. Es stimmt schon: Etwas ändern können nur die Kinder, die nachfolgenden Generationen. Wenn die wirklich etwas ändern wollten, müssen sie dies schon jetzt lernen. Dann sollte die Erziehung der Kinder geändert werden. Alles, was wir sie derzeit lehren, schöpft aus der Vergangenheit, aus Vorhandenem, ist rückwärts gerichtet, nicht nach vorne, in die Zukunft. Warum nicht Schulfächer  entwickeln und intensiv unterrichten - als "Leistungskurse" - wie

- Das Entwickeln von Fragestellungen, Fragen stellen und das richtige Hinterfragen,
- kreative, wohlwollende, friedliche Problem- und Konfliktlösung
- Liebe zu sich selbst, dem Körper, dem Geist und der Seele, seinen Wesenseigenschaften und Bedürfnissen und gleiche Wertschätzung anderer (Wesen),
- faires, tolerantes und liebendes Miteinander
- Ehrlichkeit und Verantwortung
- Umgang mit Kreativität
- bewusste und wachsame Wahrnehmung,
- Eigenschaften und Strukturen von Macht
- Glück 

Wahrscheinlich sind wir Alten einfach zu bequem und feige - Bob Dylan hatte vielleicht doch irgendwie recht...

Dienstag, 1. Mai 2012

Das Universum / Gott liebt Deine Ziele - aber amüsiert sich über Pläne


Das Universum/ Gott liebt Deine Ziele - aber amüsiert sich über Pläne.

Letztens habe ich die Nachricht gelesen, dass Sönke Wortmann die Meinung vertritt, Paare sollte möglichst direkt nach der Hochzeit einen Paartherapeuten aufsuchen. Das klingt für „Normalsterbliche“ völlig abgedreht und überflüssig - „Ich mach mir doch nicht vorher oder an Anfang schon Gedanken über das Ende“ - oder so ähnlich....

Man kann auch länger darüber nachdenken. Ist nicht auch eine Beziehung ein „kleines, eigenes Leben“ im Leben? Hm... Also: Mittlerweile sehe ich es folgendermaßen:

Ziele lassen genügend Freiraum für sich ändernde Umstände lassen, Pläne zeichnen Schritte auf einem Weg vor, engen ein und schüren Erwartungen, die nur enttäuscht werden können.

Ziele entspringen der eigenen Seele – sie sind tief empfunden – und so wird man versuchen , ein ideelles Ziel zu erreichen, wenn man es einmal für sich gefunden hat. Man wird einen Weg einschlagen, von dem man nicht weiß, was er bringt – also kann viel passieren und man ist flexibel genug, um darauf zu reagieren – gerade weil man nicht den konkreten Weg, sondern das Ziel vor Augen hat.

Welches Ziel das ist, ist dabei völlig unwichtig – jedes Ziel ist als solches (für eine nach menschlichen Maßstäben moralisch unabhängige „Instanz“) völlig wertfrei zu betrachten – also ist es egal, ob man beispielsweise ein Massenmörder oder ein Mensch a la Diogenes, Casanova oder Mutter Theresa sein möchte .Gegen seine Natur k a n n man nichts machen, - disziplinieren vielleicht, dann aber immer nach menschlichen, eigennützigen Maßstäben mit dem Risiko einer Eskalation der unterdrückten Gefühle („überschießender Innentendenzexzess“, wie Juristen sagen würden).

Hat man ein Ziel gefunden, es definiert an anvisiert, kann es sehr gut sein, dass man es zwischenzeitlich auch aus den Augen verliert – so ist nun mal das Leben – aber, weil man ein Ziel hat, für das es sich zu leben lohnt, wird einem unerklärlicherweise irgendwie geholfen werden, es wieder vor Augen geführt zu bekommen: Vielleicht anders, als man gedacht hat, auf jeden Fall wieder “back to the roots“, zum ursprünglichen Ziel. Um es anders zu sagen:Bei Zielen ist ein gutes Stück weit der Weg das Ziel.

Pläne hingegen sind sind in der Vorstellung festgerückte, vorgegebene Ablauffolgen, mathematisch präzise chronologische Folgenterme, die kaum oder keinen Platz für Unerwartetes, Veränderungen und Änderungen lassen außer ihrer eigenen Verwirklichung. Pläne dienen oft auch nicht den eigenen, sondern den Zielen und Plänen anderer.

Pläne sind daher nichts anderes als der Versuch, dem Leben / Gott / dem Universum ins Handwerk pfuschen zu wollen und ihm vorzugeben, „wie“ etwas zukünftig zu geschehen hat, damit man zufrieden ist. Je detaillierter ein Plan ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns.

Zurück zu Sönke Wortmann und die Beziehungsebene: Sönke Wortmanns Idee ist nicht schlecht, wenn er Paaren empfiehlt, direkt nach der Hochzeit einen Paartherapeuten aufzusuchen (ebenso sinnvoll ist es ja auch, v o r der Hochzeit einen Ehevertrag zu schließen).

Auf genau auf diese Art und Weise werden bei beiden Partnern Ziele von Plänen getrennt: Indem man darüber redet, sich den Spiegel vorhalten lässt und es sich klarmacht – und so den Unterschied findet zwischen eigenen und vielleicht gemeinsamen Zielen und Einbindung des Partners in einen eigenen (Lebens-) Plan. Bei ersteren bleibt in einer Beziehung genügend Platz für Veränderungen und „Umwege“, bei letzteren dient der Partner lediglich als Werkzeug zur Erfüllung eigener Pläne. Eine solche Beziehung wird nicht glücklich und erfolgreich sein.

Man sollte sich allerdings schon vordem Gespräch mit dem Therapeuten darüber klar sein, welches das eigene Lebensziel ist. Oder rechtzeitig beginnen, sein Ziel zu suchen – und wenn es ein Leben lang dauert. Hauptsache, man findet es.

Das Universum / Gott liebt Deine Ziele - aber amüsiert sich über Pläne.

Samstag, 21. April 2012

My way: Vorbereitung + Jakobsweg


„Hola, Santiago“ - wieder einen camin(h)o erlebt !! 

Auch an Ende des portugiesischen Jakobsweges, der kürzer, abwechslungsreicher, aber nicht weniger interessant und anstrengend war als der "Klassiker“, der "camino frances",  der „Hape-Kerkeling-Weg“ .

„Hape Kerkeling is a german comedian who wrote a very popular book about his camino experience, that way he is responsible for the popularity of walking caminos in Germany. Comparable to Shirley MacLaine in the USA." Das zumindest bemerke ich regelmäßig ironisch, wenn ich gefragt werde, warum so viele Deutsche Jakobswege laufen.

In der Tat sind erstaunlich viele Deutsche unterwegs, sehr oft auch  -typisch deutsch- perfekt mit Allem ausgerüstet, gegen alle Wetterlagen gerüstet, einem gestrafften Routen- und Tagsplan - und mit etwas verbissenem Blick.

Was mich betrifft, halte ich es seit meinem ersten camino etwas anders. Die (für mich) beste Methode, einen Jakobsweg zu laufen, ist folgende:

Ohne Vorplanung, ohne guidebook, ohne Vorbuchung, ohne Übernachtungsverzeichnis. Mit eingelaufenen Wanderschuhe, 2 Garnituren Wäsche, etwas Unterwäsche und warme Kleidung zusätzlich, 3 Paar Socken, Regenschutz, Puder, Hirschtalg, Pflaster (sterile Nadeln mit Faden gegen Blasen gibt’s in jeder Farmacia für wenig Geld), Waschzeug, Schlafsack, Personalausweis, Bankarte.

Nicht denken, sondern packen, zinfach zum Startpunkt fahren und beim Anblick des ersten gelben Pfeils (oder anderen Wegzeichens): Loslaufen. So wie man halt auch ins tatsächlich Leben geworfen wird: Ohne preparation – man wächst sicher mit den Aufgaben, der Strecke und der (Lauf-) Zeit.

In meinem Leben und auf meinen Caminos habe ich gespürt und mag es fast garantieren: Irgendwas Positives ergibt sich immer, wenn einem etwas auch nur ansatzweise fehlt. Nur Mut! 

Hasta luego, Santiago!


Dienstag, 3. April 2012

Portugal caminho - Rubiaes - Bar / Restaurant „Constantino“



Nach Abschluss meiner heutigen Etappe von nach Rubiaes, genauer gesagt bis nach San Roques (Rubiaes) stellt sich die Frage, wo ich etwas essen kann – Märkte haben nicht mehr geöffnet und es sieht nicht so aus, als sei hier eine Speisemöglichkeit in der Nähe. Die Wirtin der Pension gibt mir einen Tipp: Das Restaurant „Constantino“, wenn ich wolle, würde ich um 19.30 Uhr sogar vom Fahrservice des Restaurants abgeholt.

Ja, warum eigentlich nicht. Dosenpulpo und - sardinen hatte ich schon genug in den letzten Tagen.

Volltreffer!: Das Essen war super! Erst wurde ich von Constantino, dem Padron des Restaurants mit dem Auto vor der Pension abgeholt und bis zu seinem typisch portugiesisch eingerichteten Lokal chauffiert. Ich hatte so einen Riesenhunger... seit drei Tage die erste warme Mahlzeit....

Und wie wars? „Ja“ muss ich zum Essen sagen: „super“ ! Gemüsesuppe, danach Schweineschnitzel, perfekt auf den Punkt gebracht (alternativ hätte es Fisch gegeben als Pilgermenü), mit frischen Fritten und Reis + Salatberg + Getränk.

Die Menge? Massen! MASSEN! Und lecker.... schmeckte fast so gut wie wie in Köln im „Max Stark“ (meinem Lieblingsbrauhaus, Ecke Thürmchenswall / Cleverstr. ). Der Unterschied: In Köln würde dies Menü mit ca. 20 € zu Buche schlagen, ohne Getränke (versteht sich) hier gabs das alles für wirklich Pilger gerechte 7,50 €..... mmmmmhhh.... Und zurück gefahren wurde ich auch noch.

Um die Sache (und meinen Verdacht) für mich aufzuklären, fragte ich nach dem Essen die junge Köchin und zugleich Frau hinter der Theke, ob sie Christin de Silva sei, ich hätte heute zufällig bei einer Unterkunftsrecherche ihren Namen im Zusammenhang mit dem Restaurant gelesen und ebenso, dass sie mit Ihrem Mann Constantino das Lokal „Constantino“ betreibe, aber lange in Köln gelebt hätte.

Sie war es dann auch. Sie war es. Eine Dreiviertelstunde haben wir uns sodann und „uss dr Lamäng“ über die Domstadt, Deutschland und Portugal unterhalten, auf Deutsch natürlich, Cristina spricht akzentfrei, kam mit 16 nach Köln und ist nach ihrer dortigen Ausbildung bei einem Kölner Geldinstitut aus Heimweh nach Portugal wieder dorthin zurück gegangen (Letzteres kann ich nach einem halben Jahr in Portugal wirklich verstehen). Und sie? Sie ist sehr glücklich mit ihrem jetzigen Leben in Rubiaes , mit ihrem Mann und ihrer kleinen., jetzt zweijährigen Tochter, den Restaurant, das sie im Zwei-Mann-Betrieb betreiben… und so weiter... und so fort.

Nä, nä, wat wor dat schön !!! Was für nette Leute !!

Fazit: Wer also gut,viel und günstig essen möchte auf seinem Caminho von Porto nach Santiago und in oder der Nähe von Rubiaes übernachtet, zum Essen abgeholt werden möchte (selbstverständlich kann man auch laufen), dazu noch ein nettes Gespräch auf Deutsch (oder portugiesisch) führen möchte, dem kann ich Cristina und Constantinos

„Constantinos“
Cafe und Restaurante
Nogueira
4940-133 Cossourado
Tel. 251 782 390
rest_constantino@hotmail.com

nur empfehlen !!

Kleiner Tipp: Jedes Trinkgeld im Lokal erhält Cristina, die es nicht für sich, sondern ausschließlich für die kleine Tochter verwendet.

Aber das braucht ja keiner wissen ;-)))

Montag, 2. April 2012

Weggabelung



Huii...offene, gelassenen und dankbaren Annehmen von Entwicklungen entwickelt sich in unserem Plan-Be derzeit wieder weitergehender als gedacht und völlig anders als erwartet, aber – denke ich – Erwartungen schreien ja sowieso förmlich danach, n i c h t erfüllt zu werden, wenn man irgendwie persönlich vorankommen will. Kurzum: Die erste „richtige“ Erntesituation auf dem Plan-Be-Weg hat sich mit Wucht ergeben:

An der letzten Gabelung hat sich Stefanie entschieden, (zunächst) einen eigenen, von meinem getrennten Weg zu gehen. Sie wählte mit ihren neueren Schuhen den kürzeren, steileren Weg mit sachkundiger Führung - der Weg der Ausdauer, den ich bevorzuge, den mit weniger heftig steilen Passagen, dafür ständig und stetig ansteigend, der mit dem sichtbaren Geröll, der weniger gut bekannte, aber auch der, auf dem jederzeit Überraschungen möglich sind.  , war ihr nicht anstrengend, aufregend und herausfordernd genug.  Aber auf beiden Wegen gibt es für jeden von uns unendlich viel zu entdecken.

Stefanie freut sich, weil es ihr vorkommt, als habe die ganze Entwicklung der letzten 20 Wanderjahre, das kontinuierliche Loslassen eines konventionellen Lebens peu-a-peu dazu geführt, ihr nun den Willen, die Kraft und Entschlossenheit gegeben, selbstbewusst, zuversichtlich und mit ihrer ganzen Ausstrahlung als Vollblutfrau ihren eigenen Weg gehen zu können, selbstbewusst und spontan begeistert. Sie wird ihrem Beruf treu bleiben, soweit er ihr hilft, die elementaren Lebenskosten in Portugal zu decken.

Schreinerlehre ?

Und ich freue mich , einem weiteren Etappenziel näher kommen zu können, nämlich einen Traum zu verwirklichen und einen handwerklichen Beruf zu lernen – die Juristerei ist jedenfalls nicht meine Traumprofession. Schon seit ich denken kann, hatte ich lernen wollen, richtig mit Holz umgehen, es gekonnt zu bearbeiten und zu gestalten. Und die vielen handwerklichen Tätigkeiten der letzten Jahre brachten mich dem Holz immer näher. Resümiert heißt das: Schreinern fasziniert mich! Dafür den Amateurbereich verlassen zu dürfen, ist wieder ein Schritt weiter auf dem Weg, all meine kreative Ideen umzusetzen.

Wo, in welchem Land und bei wem, steht noch in den Sternen. Deutschland ist o.k., allein schon, wegen der Qualität der Ausbildung. Ist ja nur für ein paar Jahre, da auch mich Portugal für sich eingenommen hat. Gibt es da unter den Lesern einen freigeistigen, kreativen Schreinermeister für einen unüblichen, gestandenen, neugierigen, bestens ausgebildeten, mutigen und fachlich begeisterten Azubi?

Wir beide sind jedenfalls dankbar für die ganzen Jahre, in denen wir uns kennen lernen und miteinander reden, auf unserem Weg mit all den kleinen und großen Hindrnissen begleiten und unterstützen durften – und auch dafür, dass die Entscheidung an der letzten Gabelung eine freiwillige war, und nicht der Gefährte unerklärbar oder wegen eines Unfalls plötzlich von der Seite gerissen wurde.

So ist es also eine Art Zwischenernte unserer Reise.

Jakobsweg, Portugal

Zuvor aber habe ich mich wieder einmal auf Alleinwanderschaft begeben. Nach dem „Camino Frances“ von 2099 ist es diesmal - wieder nur mit einem Minimum an Ausrüstung - der Portugiesische Jakobsweg, der „caminho portoguese“, von Porto bis nach Santiago de Compostella in Spanien.in ich nun in Ponte de Lima um mache etwas Pause. Die Stadt erwacht gegen 9.30 Uhr langsam zum Leben, die (wenigen) Plätze und Geschäfte füllen sich mit Menschen.

Nach drei Tagen unentwegter Wanderei bin ich nun in Ponte de Lima und gönne meinen Füßen einen Tag Pause. Anders als der Camino Frances hat man auf dem portuguiesischen Jakobsweg sehr viele Kopfsteinpflaster „portuguesian art“ zu bewältigen – das strapaziert die Füße mehr als gedacht. Über die öffentlichen Lautsprecher der Stadt läuft im Hintergrund Frank Sinatra, derzeit „My way“ -  Zufall ;-))

Nur, wer seinen eigenen Weg geht, kann nicht überholt werden


 Btw: Den Plan-Be-Blog und die Seite werde ich weiter führen und auch in Zukunft weiter von mir / uns erzählen. Warum auch nicht?