Samstag, 11. Juni 2011

Ferngesteuert

Komisch... irgendwie merke ich, dass ich zum "Lebensmittelbunkern" neige. Nie hatte ich irgendwelchen Mangel, aber immer musste etwas da sein.

Und am besten noch etwas, auf das ich Lust hatte. Ist das die Konsumgesellschaft? Die, von der ich mich unbedingt lösen will? Wahrscheinlich.

Heute, im Wohnwagen, bleibt sowieso kein Platz zum Bunkern von Lebensmitteln: Zum einen ist der manchmal funktionierende Kühlschrank viel zu klein, als etwas hineinpassen würde, was über den Bedarf des Tages hinausgeht, zum anderen sind wir ja auch oft weg und dann würden Lebensmittel verderben. Das gäbe dann wieder ein schlechtes Gewissen.

Hm...irgendwie wurde mir wohl antrainiert, der Nahrungsaufnahmelust zu gehorchen und gleichzeitig ein schlechtes Gewissen zu haben... und dann: Schämen, vielleicht sogar fremdschämen, wenn man zusehen muss, wie sich jemand beim Anblick eines Katastrophengebietes in den Nachrichten ein medium-Premium-Steak reinschiebt.

Seltsam...aber vielleicht bleibt in dem ewigen fremdgesteuerten Spannungsfeld zwischen Gelüsten und schlechtem Gewissen ja einfach kein Platz für eigene Überlegungen. Und wenn es nicht um Nahrung geht geht die Vorsorge in eine andere Objektsrichtung: Das nächste Stück Kerneife etwa.

Überhaupt der Begriff "Vorsorge": Sich schon "vorher" Sorgen machen - oder , wie ich es immer auszudrücken pflege: "Die Wolken von morgen über die Sonne von heute ziehen" - wenn man es so sieht, ist alles darauf ausgerichtet, ein gewünschter Lebensgrundpfeiler, oder?

Erkenntnis: Ich bin ganz schön fremdgesteuert, auch heute noch...