Samstag, 11. Juni 2011

und es war Sommer

Romantik pur

Heute haben wir uns einen, sagen wir: „romantischen“ Abstecher geleistet. Nutzlos, anstrengungslos, aber eben romantisch.

Wir sind – weil gerade in der Gegend – Richtung Florenz, an San Gimignano vorbei gefahren und dort ein wenig in, um, und um Montaione herum geumherspaziergangt. Montaione, das versprach Lebensfreude, emotionales Glück und – Erinnerungsoptimismus ;-))

Rätsel? Lösung: Vor elf Jahre haben wir hierhin unsere Hochzeitsreise gemacht, die erste Fahrt in fremdsprachige, fremdländliche und fremdartige Ausland, die Fahrt, bei der Stefanie während der Anreise auf einem Autobahn-Rastplatz in Italien mangels Italienischkenntnissen noch in fehlerfreiem Latein etwas zu essen und zu trinken erwerben wollte. Leider hatte Sie damals 2000 Jahre Weiterentwicklung des Dialekts nicht mit einkalkuliert – bekam aber trotzdem das,, was sie haben wollte, zumindest so in etwa: Eine altägyptische Gallone Brackwasser, überm Feuer geröstete, altbackene Pistazienhülsen und kandierte Lerchenzungen.

Wir waren damals in Montaione in der Villa Filicaja untergebracht, einem schönem, alten Landsitz auf einem Hügel neben Montaione, mit eigenen Wein- und Olivenanbau (http://www.filicaja.it/index_de.htm). Von hier aus haben wir damals per pedes (zum ersten Mal) Italien erobern wollen, sind aber bis zum jeweiligen Abend nicht all zu weit gekommen.

Suchen mussten wir nicht lange, Natürlich existiert Montaione noch, ist ein wenig moderne mit der immer noch sehr ursprünglichen Altstadt, die gefühlt auf einen Basketballcourt passt, und den wundervollen Ausblicken in die Toskana, aber auch die Villa selbst mit ihrer wunderschönen Einfahrt, dem alten Gemäuer, dem Innenhof, dem Hauseingang, der Küche – halt! Hat sich da überhaupt etwas verändert? Nein, selbst der Reiseveranstalter, Frosch-Tours (dem wir damals die wunderschönen Tage zu verdanken haben), war noch derselbe, wie uns die freundlichen Begleiter der anwesenden Reisegruppe erklärten. Auch die Rituale haben sich nicht geändert, so dass wir uns sogar noch ein Stück mehr in der Vergangenheit fühlen durften... Herrlich.

Natürlich konnten wir uns nicht zurückhalten und mussten einfach ein 0,25 –Liter-Fläschchen des phantastischen hauseigenen Olivenöls mitnehmen, auch wenn Antonio (Nardi-Dei da Filicaja Dotti), der Hausherr, selbst nicht da war und das Olivenöl nicht zu den Hauptprodukten des Anwesens gehört. Das kleine „Flascherl“ bekommt dafür jetzt einen Ehrenplatz auf dem wohnwageneigenen „Altar“ auf dem wir solche Schätzchen den Göttern opfern wie es auch der Sänger in „Buena Vista Social Club“ in Havanna macht bzw. gemacht hat: Voller Respekt, voller Ehrfurcht, Dankbarkeit – und voller Romantik!

... oder es anlässlich hoher Feiertage vorsichtig auf die Morgenzahnbürste tröpfeln.... und NUR an hohen Feiertagen ...

;-))